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Angst vor Ablehnung: Ursachen und Bewältigungsstrategien

In der modernen Gesellschaft ist die Angst, nicht akzeptiert zu werden, weit verbreitet. Sie betrifft Menschen jeden Alters und kann sowohl im persönlichen als auch im beruflichen Umfeld auftreten. Doch was sind die psychologischen Gründe für diese Angst und wie kann man sie überwinden? In diesem Blogbeitrag gehen wir diesen Fragen auf den Grund.


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Psychologische Gründe für die Angst vor Ablehnung

  1. Evolutionsbiologische WurzelnDie Angst vor Ablehnung hat tief verwurzelte evolutionsbiologische Grundlagen. In früheren Zeiten war das Überleben stark von der Zugehörigkeit zu einer Gruppe abhängig. Ausgestoßene hatten geringere Chancen, sich zu ernähren und zu schützen. Auch wenn diese Bedrohungen in der heutigen Gesellschaft nicht mehr in dieser Form existieren, haben unsere Gehirne diese Urangst beibehalten. Das Bedürfnis nach Zugehörigkeit ist also ein grundlegendes menschliches Bedürfnis, das tief in unserer Psyche verankert ist.

  2. Kindheitserfahrungen und ErziehungDie Erfahrungen, die wir in unserer Kindheit machen, prägen unser Selbstbild und unser Verhältnis zu anderen Menschen. Wer in jungen Jahren Ablehnung oder Vernachlässigung erlebt hat, entwickelt oft eine tiefe Angst vor Zurückweisung. Eltern und Erziehungsberechtigte, die hohe Erwartungen haben oder Liebe an Bedingungen knüpfen, können dazu beitragen, dass Kinder das Gefühl entwickeln, nur durch Leistung oder Anpassung akzeptiert zu werden.

  3. Selbstwert und SelbstkonzeptMenschen mit einem niedrigen Selbstwertgefühl sind besonders anfällig für die Angst vor Ablehnung. Sie zweifeln häufig an ihrem eigenen Wert und sind stark von der Bestätigung durch andere abhängig. Ein instabiles Selbstkonzept führt dazu, dass Kritik oder Ablehnung übermäßig stark wahrgenommen werden, während positive Rückmeldungen oft als nicht ernst gemeint abgetan werden.

  4. Soziale Vergleiche und PerfektionismusIn Zeiten von sozialen Medien ist der Vergleich mit anderen allgegenwärtig. Menschen neigen dazu, sich mit idealisierten Darstellungen von Leben, Erfolg und Schönheit zu messen. Diese ständigen Vergleiche können zu einem verzerrten Selbstbild führen und die Angst verstärken, nicht gut genug zu sein oder nicht dazu zu gehören. Perfektionismus kann diese Angst noch verschlimmern, da er unerreichbare Standards setzt und jede Form von Kritik oder Ablehnung als Versagen empfunden wird.


Strategien zur Überwindung der Angst

  1. Stärkung des SelbstwertgefühlsDer Aufbau eines gesunden Selbstwertgefühls ist ein wesentlicher Schritt, um die Angst vor Ablehnung zu überwinden. Dies kann durch Selbstreflexion, das Erkennen und Würdigen eigener Stärken und das Setzen realistischer Ziele erreicht werden. Positive Selbstgespräche und das Hinterfragen negativer Überzeugungen über sich selbst sind ebenfalls hilfreich.

  2. Achtsamkeit und SelbstakzeptanzAchtsamkeit hilft, im Hier und Jetzt zu bleiben und Gedanken sowie Gefühle bewusst wahrzunehmen, ohne sie zu bewerten. Durch Achtsamkeit kann man lernen, sich selbst mit all seinen Unvollkommenheiten zu akzeptieren und sich von der Meinung anderer zu lösen. Selbstakzeptanz bedeutet, sich so anzunehmen, wie man ist, und sich selbst liebevoll zu begegnen.

  3. Kognitive Verhaltenstherapie (CBT)CBT ist eine bewährte Methode, um negative Denkmuster zu identifizieren und zu ändern. Indem man sich seiner negativen Gedanken bewusst wird und sie durch realistischere und positivere ersetzt, kann man die Angst vor Ablehnung verringern. Dies erfordert regelmäßige Übung und Geduld, ist aber äußerst wirkungsvoll.

  4. Suche nach authentischen VerbindungenEs ist wichtig, Beziehungen zu Menschen aufzubauen, die einen so akzeptieren, wie man ist. Authentische Verbindungen basieren auf gegenseitigem Respekt und Unterstützung. Diese Art von Beziehungen hilft, die eigene Unsicherheit zu verringern und das Vertrauen in zwischenmenschliche Beziehungen zu stärken.


Fazit

Die Angst vor Ablehnung ist ein natürliches Gefühl, das tief in unserer Psyche verwurzelt ist. Sie kann jedoch überwunden werden, indem man an seinem Selbstwertgefühl arbeitet, Achtsamkeit praktiziert und authentische Beziehungen pflegt. Es ist ein fortlaufender Prozess, der Mut und Selbstmitgefühl erfordert. Letztendlich führt der Weg zur Überwindung dieser Angst zu einem erfüllteren und selbstbestimmteren Leben.


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